Samstag, 5. Januar 2008

Zäunlkopf 1746 m

Treue Leserschaft!

bitte verzeih mir jetzt schon, wenn Du von dieser Tour extrem viele Fotos und eine fast schon schmachtend romantische Beschreibung siehst. Der Zäunlkopf war einer der ersten Touren im freien Gelände meines Lebens und nochdazu ist diese Tour etwas für die Seele. Die Tour selber, aber auch das atemberaubende Bergpanorama runterherum rufen aber wohl nicht nur bei mir den Romantiker hervor.

Los geht es von der Talstation des mittlerweile abgetragenen Mühlbergliftes (beschilderte Einfahrt - 2-te Einfahrt nach Ortsschild Scharnitz von Ibk kommend). Früher noch ein Geheimtipp staunen jetzt schon viele Tourengeher und Schneeschuhwanderer über die Vielfalt dieser Tour. 300 HM geht es über die ehemalige Piste hinauf zur aufgelassenen Sportalm Mühlberg. Wunderschön zu beobachten wie sich die Natur jedes Jahr mehr von der Piste wieder zurückholt und langsam ein kleines Wäldchen entsteht.

Von der Bergstation nordostwärts fängt der Spaß aber erst richtig an. Durch einen Teils lichten, teils dichten "Zaubermärchenwald" geht es in Geländestufen wildromantisch hinauf auf den Mittagskopf. Viele beenden hier die Tour, weil sie sich vor den zwei "Fellabfahrten" die nun folgen etwas fürchten. Vollkommen legitim, weil es am Mittagskopf auch einfach wunderschön ist. Beim weiteren Anstieg tut man sich wahnsinnig schwer wo man hinschauen soll. In Richtung Oberland auf die föhnverblasene Hohe Munde, ins Inntal, rüber zum Seefelder Joch, hinein in die Eppzirler Scharte, auf einen der imposante drohnenden Karwendelgipfel oder hinaus auf das verträumt darliegende Mittenwald (siehe Fotos).

Am Zäunlkopf angekommen hab ich mir dann noch Zeit genommen und fotografiert, genoßen und wichtigen Menschen ein SMS geschrieben, was man halt am Gipfel (nur ein Vermessungspunkt) so tut. Leider hat alles ein Ende und auch wenn beim Aufstieg der Föhnsturm kaum zu spüren war so pfiff er mir ganz oben kräftig um die Ohren. So stürzte ich mich ins Vergnügen - volle Kanne. Viele werden mir nicht zustimmen, aber ich behaupte, dass diese Abfahrt - vor allem wie sie heute war - ein Pardies für jeden waghalsigen Freeride Fan ist.

Bis teilweise unter die Bergstation Mühlberg herrschten durchaus noch gut fahrbare Pulverschneeverhältnisse und so schwingt man sich durch den Wald, geht es manchmal auch über einen kleine Abhang oder man muss wieder ein Stück hinaufbretteln. Am Rand der Schneisen im Wald wo noch niemand gefahren ist macht es dann nochmals besonderen Spaß. Von der Bergstation die Piste hinuter kann man jetzt wunderbar direkt die Lifttrasse hinunterwedeln bzw. etwas links davon wieder Powder genießen bis man den den prächtigen Schlusshang bis zum Parkplatz in herrlichem Firn bewältigen kann (Föhn macht es möglich).

Tipp: Die Rodelbahn ist beinahe bis zur Bergstation Mühlberg präpariert.

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