Freitag, 28. Dezember 2007

Alpeiner Scharte 2959 m

Treue Leserschaft!

eine Tour der Superlative. So ist sie literarisch festgehalten. Tatsächlich ist der Aufstieg vom Ende der Fahrstraße im Valser Tal auf die Alpeiner Scharte keine pipifax Angelegenheit. Aber alles der Reihe nach. Es ging schon um 6.45 Uhr in Innsbruck los und um kurz nach 7.30 - noch in der Dämmerung stand ich schon auf den Skiern und ging weiter ins Valser Tal hinein.

Am Ende des wunderschönen Tales mit der "Tiroler Eigernordwand" (Schrammacher) die sich wie der Wächter des Tales vor einem aufbaut, wurde es dann zusehens Steiler (Achtung nicht links abbiegen Richtung Geraer Hütte). Die Spur im Steilhang ist schlecht und rutschig, teilweise gar nicht vorhanden und ich hatte so meine liebe Not mit den Spitzkehren und dem Rutschen. Aber das Ziel schon ungefähr im Blick, auf jeden Fall im Kopf (was auch sonst *fg*) konnte mich das natürlich nicht aufhalten.

Der Steilhang endet so ca. in 2100 bis 2200 m und man will gar nicht glauben, dass es noch auf beinahe 3000 m hinaufgeht. Das wurde mir fast zum Verhängnis. Jetzt ging es nämlich weiter über einen weiteren recht steilen Hang in Spitzkehren hinauf und dann schlängelt sich die Spur ein wenig hintertükisch langsam Richtung Gipfel- bzw. Endhang. Man sieht diesen auch schon von weitem und meint eigentlich jede Sekunde dort zu sein. Mein schwindenden Kräfte verstärkten natürlich diesen falschen Eindruck noch.

Irgendwann war's dann aber doch geschafft und ich war am Fuße des Schlussanstieges. Eine Spur die so dünn war, dass gerade mal meine zwei Ski Platz hatten, eine Steigung die jeden unsicheren Tritt mit einem Rutscher bestrafte und das in einem extrem steilen und bockharten Hang. Soweit es irgendwie mit Skiern geht bin ich mit Brettern gegangen, danach hieß es abschnallen und zu Fuß weitergehen. 10 Minuten später habe ich dann gesehen, warum ich die über 1600 HM auf mich genommen habe. Das Panorama ist so atemberaubend und es ist so still und seelenruhig dort oben, dass ich am liebsten nie wieder runter wäre.

Doch das ging ja nicht und so stapfte ich wieder zu meinen Skiern (I schreib jetzt nit wie der Weg dorthin beinanda war, gell Mama). Leider war sowohl der extrem steile Gipfelhang als auch der nächste Hang kaum fahrbar, weil sich eine Schicht Bruchharsch über dem Traumpulver, die immer wieder akrobatische Mannöver erforderte, gebildet hat. Weiter unten war dann aber alles gut und es war wieder wie im Märchen, nur diesmal länger. Unendliche Pulverhänger ließen die lange und anstregende Abfahrt wie im Flug vergehen und am Ende blieb mir nur der letzte Blick hinauf.

Tipp: Ein früher Start und gute Einteilung der Kräfte sind wichtig bei dieser Tour. Ausserdem sollte man komplett schwindelfrei sein!

p.s. schade, dass es mit meiner begleitung doch nicht funktioniert hat!

1 Kommentar:

pöki hat gesagt…

klingt echt super die tour. ein bissl neuschnee wär vielleicht no gut gewesen.
mit der begleitung klappts das nächste mal.

lg. und guten rutsch