Sonntag, 2. Dezember 2007

Muttenkopf 2638 m



Treue Leserschaft!

ich habe mein Versprechen von gestern gehalten - und wie! Das Fest (wer mich kennt wird wissen wo ich war) am Vortag war dann doch etwas länger gegangen und stellte mich vor den Konflikt lange zu schlafen oder das am Vormittag noch traumhafte Wetter auszukosten. Wie? Eh klar, mit einer Skitour. Lange trödelte ich herum und schmöckerte in meiner Bibel (Tiroler Skitouren Handbuch) und entschied mich dann fürs Naviser Kreuzjöchl - so weit so gut.

Gekommen ist es ganz anders, denn am Weg Richtung Brenner hatte ich mich umentschieden und bin ins Obernbergtal gefahren. Bei der Fahrt in selbiges war ich einerseits überrascht vom vielen Schnee und anderseits vom traumhaften Blick auf den Muttenkopf. Mein Entschluss war gefallen.

Im T-Shirt ließ ich den teilweise schneefreien und zugegeben etwas langweiligen Weg auf die Kastenalm schnell hinter mir und begab mich nach links in Richtung freies Gelände. Das Wetter war nicht mehr so traumhaft wie noch am Vormittag aber ich beschloss für mich, dass es für den Aufstieg noch reichen würde. Oberhalb der Baumgrenze hielt ich mich rechts an eine Spur die mal steiler und mal flacher war.

Vorbei an etlichen Lanen die durchwegs auf den sonnseitigen Hängen teilweise bis in die Spur abgegangen waren erreichte ich das Grad und bog nach links in Richtung Gipfel ab. Im Vorjahr musste ich hier einmal wegen starkem Schneefall umdrehen und so war das Terrain von nun an wahrlich Neuland für mich - und was für eines. Immer noch im T-Shirt bekleidet machte ich mich an die immer enger und steiler werdenden Spitzkehren in Richtung Gipfel - wobei dieser nicht und nicht zu sehen ist - bis man oben ist.

Eigentlich schon fast zu spät gestand ich mir ein, dass der Wind zu stark und zu kalt war für meine Bekleidung (T-Shirt). Mir fror und ich konnte meine Finger kaum noch bewegen. Mit Müh und Not schaffte ich es eine Jacke, Mütze und Handschuhe anzuziehen, ohne dass es mir den Inhalt meines Rucksackes wegblies. Der Wind war nun zum Orkan geworden und ich ärgerte mich über mich selber, dass ich mit dem Anziehen so lange gewartet hatte.

Auf dem abgeblasenen Gipfel kam ich nach 2h 30 Minuten an und der Sturm hatte nochmals eine Stufe zugelegt. Fast hätte es mir einen Stock weggeblasen. Es war als wollte mir jemand sagen, ich muss sofort wieder runter, war es doch schon 15.00 Uhr - ich also spät dran. Trotzdem genoß ich kurz die Aussicht die sich mir auf 2638 m bot. Das Felle wechseln ging überraschend gut und so machte ich mich 10 Minuten später schon wieder auf den Weg ins Tal.

Die Abfahrt war in der oberen Hälfte ein Pulvertraum. Ich musste nur darauf achten die Schattenhänge zu erwischen und konnte so meine Schwünge in feinster Pulver setzen. Das letzte Stück über den Forstweg ging besser als erwartet, wenngleich es natürlich kein Highlight ist und ich jetzt sicher den einen oder anderen Kratzer mehr im Ski habe.


Tipp: Wahrscheinlich durch die paar schneefreien Stellen am Anfang der Tour waren auf der sonst überlaufenen Tour kaum Menschen unterwegs und dementsprechend "jungfräulich" war auch der Schnee bei der Abfahrt im oberen Bereich noch.

1 Kommentar:

bhp hat gesagt…

jaja die nr. 70 bietet imme wieder überraschungen, also bitte nächstes mal ein odlo unters tshirt!